, Clemens Gamsa v/o Pons

Besenbummel 2023

Kurzreportage zum Besenbummel 2023.

Das sonnengebräunte Gesicht kneift die Augenlieder hart zusammen. Eine Hand errichtet ein kleines Dach, spendet ein wenig Schatten an das darunter liegende stark erhitzte Stück Metall. Endlich ist der Einstrahlung getrotzt und das Display bestätigt die infernalischen Temperaturen, denen man seit dem Aufbruch aus der Sonne ausgesetzt ist. 30 Grad.

Der Stimmung der blau-weiss-blau bebändelten Anzugsträger tut dies aber keinen Abbruch. Froh, eine stichhaltige Erklärung für ihre erröteten Gesichtsteints gefunden zu haben, setzen sie den Aufstieg unvermittelt fort um ihre Besen einzuholen, die bereits die Lichtung des Waldes gewonnen hatten, der die letzte Hürde vor dem allseits innerlich hochgehaltenen «Drunken Beef» bildete.

Tatsächlich erweckte die frische Luft der provinziellen Schweiz einen beeindruckenden Hunger. So gedenken unsere Helden, die nun mit ungeduldig überschlagenen Beinen im Schatten der Mörsburg sitzen, an die in Reutlingen auf dem idyllischen Hof von Ernst Bachmann genossenen Erdbeertörtchen. Sie tun es in einer Intensität der Nostalgie, des stillen Zurücksehnens, das bewirkt, dass man dem stattgefunden Verzehr nicht mehr glauben will, der Hunger ergreift die Kontrolle über das rationale Denken und lässt die Naschereien zu Symbolen der Unerreichbarkeit, zu Gegenständen der völligen Transzendenz emporheben.

Noch kann der Hunger mit dem kühlen Bier der Schlosshalde besänftigt werden. Noch bevor sich das erste Gesicht in Falten legen kann und beringte Hände unruhig über den Magen streichen können, erscheint die Wirtin und kündigt die baldige Erlösung irdischer Bedürfnisse an. Der Worte folgen Taten und das kalte Gazpacho, das auch sogleich erscheint, besänftigt den Geist und kühlt die erhitzten Körper.